Internet-Gefahren für Kinder
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Freitag, den 28. September 2012 um 06:15 Uhr

Chatten gehört für Jugendliche genauso zur alltäglichen Kommunikation wie Telefonieren oder SMS-Schreiben. Es ist eine ausgezeichnete Möglichkeit ohne Aufsicht und Kosten neue Leute kennen zu lernen. Doch leider gehen Kinder und Jugendliche oftmals nicht vorsichtig genug mit dem Chat um und überblicken nicht, wie verletzlich sie im Internet für sexuellen Missbrauch sind. Für Pädophile sind Jugendchats deshalb zu einer Anlaufstelle geworden, bei der sie leichte Beute machen.

Grooming! Dieses Wort sollten wir kennen. Es bezeichnet das gezielte Ansprechen von Personen im Internet mit dem Ziel der Anbahnung sexueller Kontakte, insbesondere die taktische Annäherung eines Erwachsenen an ein Kind. Es handelt sich demnach um eine besondere Form sexueller Belästigung im Internet. Dabei wird zunächst das Vertrauen der Opfer gewonnen, um später Straftaten an Minderjährigen auszuüben, wie etwa die Anfertigung kinderpornografischer Aufnahmen bis hin zu sexuellem Missbrauch.

Online-Grooming erfolgt meistens nach folgenden Schritten:

1. Kontaktaufnahme

Pädophile bewegen sich in Chaträumen, die besonders bei Kindern beliebt sind. Sie kennen meistens die neuesten Musik-, Mode- und Sport-Trends und sind in der Lage sich selbst als Kind oder Jugendlicher darzustellen, um das Vertrauen seiner Chatpartner zu gewinnen. Das Gespräch wird dann allmählich von einem öffentlichen Chatroom in einen privaten für ein Zweiergespräch gelenkt und es wird nach unverfänglichen Bildern gefragt.

2. Freundschaft

Mit der Zeit erhalten sie auf diese Weise persönliche Informationen und versuchen eine “besondere Freundschaft“ zu entwickeln, indem sie Verständnis und Interesse an den Problemen des Kindes zeigen.

3. Risikoanalyse

Im nächsten Schritt versuchen sich sexuelle Straftäter an die Umgebung ihres Opfers heranzutasten. Sie versuchen den Standort des genutzten Computers herauszubekommen und suchen nach Möglichkeiten der ungestörten Kontaktaufnahme, um das Risiko zu minimieren, von den Eltern des Kindes enttarnt zu werden.

4. Exklusivität

Die Gespräche werden intimer und vertrauensvoller. Für das Kind oder den Jugendlichen entsteht die Illusion einer Beziehung gegenseitiger Liebe. So steigt es/er zunächst mit romantischen und naiven Vorstellungen in sexuell anzügliche Dialoge ein

5. Sex Talk

Jetzt wird explizit über Sex gesprochen. Pädophile versuchen in diesem Stadium pornografische Fotos und Aufnahmen zu erhalten oder das Kind dazu zu bekommen sich vor der Webcam zu entkleiden und Handlungen sexueller Natur auszuführen.

6. Treffen

Der Schritt von der virtuellen in die reale Welt. Das Kind wird zu einem Treffen überredet. Besteht kein Interesse, wird es durch Erpressung dazu gezwungen. Der Täter kann das Kind mit den intimen Gesprächen oder Fotos/Aufnahmen unter Druck setzen, indem er droht, diese zu veröffentlichen. Durch die speicherbare und vervielfältigbare Kommunikation verlieren die Kinder und Jugendlichen allmählich komplett die Kontrolle darüber, was mit dem von ihnen/ über sie bereit gestelltem Material passiert. Einmal im Netz – immer im Netz!

Wie schütze ich mich selber / mein Kind vor Online-Grooming:

1. Verhindern, dass jemand, den man nur aus dem Internet kennt, einen mit persönlichen Geschichten oder Fotos erpressen kann.

2. Die Sicherheit und Vertraulichkeit von Passwörtern erhalten. Auch mit gestohlenen Bildern kann man erpresst werden.

3. Der Internet-Gebrauch von Kindern sollte durch eine Kindersicherung von Antivirenprogrammen geschützt und eingeschränkt sein.

4. Eltern sollten ihre Kinder immer bezüglich der Gefahren und Risiken im Internet aufklären.

Quelle: PSD

Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 28. September 2012 um 06:37 Uhr